VIER FALTENHUNDE, DIE DEN ROCK'N'ROLL NIEMALS VERRATEN WERDEN

„Trust me I’m a Blues man“
zu Deutsch:
„Hab keine Angst, reich mir die Pfote -
ich tu dir nix, bin ein BluesKojote!“
Herrschaften in ihrem Alter ölen normalerweise bereits ihre Rollatoren, beerdigen in einer würdevollen Zeremonie ihre letzten Haupthaare und sind ansonsten mehrheitlich damit beschäftigt, sich auf die nächste Florian-Silbereisen-TV-Show vorzufreuen. Aber nicht so die BluesKojoten! Man muss sie einfach lieben - und das geht schon beim Namen los (den übrigens Andys Ehefrau Heike ersann): BluesKojoten – wie cool ist das denn bitte!? Und wer hätte gedacht, dass vier altersreife Herren mit solcher Vehemenz losledern können?
Der ungläubig staunende Zuhörer vermag ob dieser mal kurz losgetretenen Energie nur noch die Ohren anzulegen und fassungslos den Kopf zu schütteln … wobei das Quartett übrigens mitnichten dem schauderhaften Beispiel zahlloser Coverbands folgend ausschließlich auf Altbekanntes setzt, sondern ganz gezielt und mit Vorliebe auch rare Songperlen ausgräbt. Die waren möglicherweise nie Singles, versteckten sich vielmehr auf mehr oder weniger populären Alben von Künstlern, deren Namen ohne Plattformen wie Spotify vielleicht noch immer kein Mensch kennen würde.
Das sympathische Ü60-Rudel erweist daneben aber auch gern prominenten farbigen Bluesern wie Willie Dixon oder Lightnin‘ Slim seinen Respekt mit Song-Versionen, die den längst nicht mehr unter den Lebenden weilenden Autoren garantiert ein anerkennendes „Well done!“ abgerungen hätte. Sein Augenmerk gilt aber gleichermaßen auch dem Blues-Nachwuchs, der US-Amerikaner Christone „Kingfish“ Ingram oder die Bluesanovas aus dem Raum Münster/Osnabrück seien hier als formidable Beispiele genannt.
Die vier Oberpfälzer – übrigens allesamt Cracks an ihren Instrumenten mit langjähriger Erfahrung im Musik-Biz – können sich also aus einem nahezu unendlichen englischsprachigen Fundus bedienen, sie stellen den von ihnen entdeckten Musik-Preziosen aber auch selbstgezimmertes Liedgut zur Seite – was zur Folge hat, dass die Kojoten-Setlist einen äußerst geglückten Mix aus straightem Blues gepaart mit schnörkellosem Rock’n’Roll und Rhythm & Blues bietet. Biederen Haubentauchern mag das unterm Strich entschieden zu knallig sein, aber die können ja gern weiter Helene Fischer und Konsorten folgen.
Ein weiterer Pluspunkt der vier „Werewolves of Blues“ aus dem Raum Amberg-Sulzbach: Sie sind auch gesangstechnisch gut aufgestellt, schnipsen sich abwechselnd die Rolle des Leadsängers zu (ein Markenzeichen, das sie zusätzlich von der bluesenden Konkurrenz unterscheidet) und legen parallel dazu Wert auf saubere, zum Teil mehrstimmige Backing-Vocals.
Okay, wir bilanzieren an dieser Stelle kurz mal: Songs vom Allerfeinsten, aber immer mit Gassenhauer-Potenzial, serviert von einer gelegentlich auch "unplugged" agierenden Kapelle, die sich selbst nicht bierernst nimmt, Entertainment als Auftrag begreift und selbigen auch zielgerichtet umsetzt – yep, die BluesKojoten sind’s einfach, man muss sie lieben (aber hatten wir das nicht schon?). Da passt es doch perfekt, dass laut Wikipedia (Blues-)Kojoten „mittlerweile auch in Stadtgebieten anzutreffen“ sind. Beim Tracking ungemein hilfreich: die Webseite blueskojoten.de, auf der du dich gerade verlustierst. Bis bald also in einem Kojoten-Interimsbau!
Ulrich "Uli" Lommer: Guitar, Vocals
Andreas "Andy" Kletzin: Drums, Vocals
Manfred "Mane" Bauer: Bass, Vocals
Michael "Myk" Schatz: Harmonica, Guitar, Vocals
DIE BAND
ZITAT
"Ihr wart *mega*. Den Leuten hat's gefallen, ihr seid in aller Munde. Wir werden uns auf alle Fälle wiedersehen, ihr seid echt eine Bereicherung."
Rainer Reichl, Wirt der Musik-Kneipe GESTERN Sulzbach-Rosenberg, nach dem Kojoten-Debüt in seinem Live-Club